Bayern, Heimat, Tradition, Brauchtum - gestern, heute, morgen
Bayern gehört in punkto Energiewind zu den Schlusslichtern
Bayern will dem Wind Dampf machen, so lautete die Überschrift eines Zeitungsartikels des Dingolfinger-Anzeigers, der die Sitzung des Regionalen Planungsverbandes Landshut Ende November 2010, die im Landgasthof Apfelbeck in Mamming stattfand, beschrieb.
Laut des BWE (Bundesverband Windenergie eV.) sind sechs Jahre später gemäß statistischer Erhebung in Bayern lediglich 1061 Windenergieanlagen in Betrieb. Das ist wenig, wenn man bedenkt, dass sich in Deutschland inzwischen über 27.000 Windräder drehen. Die Stromerzeugung aus bayerischer Windenergie lag im vergangenen Jahr bei 3,6 TWh (1 TWh sind eine Billion Wattstunden = 1 Milliarde Kilowattstunden). In ganz Deutschland sind es 79,8 TWh.
Der damalige Referent Burchard Schütze vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie bedauerte damals in seinem Vortrag , dass Bayern in punkto Windenergie Schlusslicht sei. Er versprach sich aber in der Lösung der Transport-und Speicherproblemen eine Steigerung des Windenergieanteils. Seine Rechnung ging bislang nicht auf - im Gegenteil.
Jetzt ist es das Seehofersche Gesetz 10 H, die Verschlechterung des Erneuerbaren Energiengesetz (EEG) und die mangelnde Akzeptanz der Bürger, die den Dampf neuer Windanlagen in Bayern entweichen lässt, während der Rest Deutschlands über einen Windenergie-Boom spricht. Aber wen wunderts: Im Freistaat ticken die Uhren schon immer anders, das sagt ja schon der Name. Der Trend geht dahin, dass immer weniger Windräder ans Netz gehen. Waren es 2014 noch Neuanlagen mit einer Leistung von 410 Megawatt, so sank diese 2016 auf 340 Megawatt (Quelle: Augsburger Allgemeine)
Ohne Ausschöpfung aller erneuerbaren Energien wird der Strom teuer
Ob hier in absehbarer Zeit diesbezüglich ein anderer Wind in Bayern weht, weiß nur der weißblaue Himmel. Derzeit ersetzt die erzeugte Windenergie, die vom BWE (Bundesverband WindEnergie) mit 2233 Megawatt beziffert wird, zwei Atomkraftwerke. Acht AKW's sind derzeit in Deutschland noch im Netz. Die Prognose des Vorsitzenden des Landesverbandes Windenergie Raimund Kamm ist besorgniserregend: Bayern werde künftig von Stromeinfuhren abhängig sein. Experten schätzen, dass bis 2030 rund 40 Prozent importiert werden und das wird teuer.