Bayern, Heimat, Tradition, Brauchtum - gestern, heute, morgen
Ist der Platz begrenzt, muss man sich von Überflüssigem trennen
Als mein Mann und ich im letzten Jahr umgezogen sind, merkten wir, wieviel sich an Sachen angesammelt hatten, die wir eigentlich ganz selten bis nie gebraucht beziehungsweise genutzt haben. Notgedrungen mussten wir aussortieren, denn was bisher auf 180 Quadratmeter Wohnfläche locker Platz fand, wollte nun auf 115 Quadratmetern sehr geplant und organisiert untergebracht werden. Auch wenn man einiges plötzlich brauchbar fand, wußten wir ganz genau, daß Unnötiges auch weiterhin keine Verwendung findet und so trennte man sich wohl oder übel von überflüssigen Ballast.
Dennoch tat es weh, die Sachen einfach wegzuwerfen oder es zum Wertstoffhof zu bringen. So nahm ich den Vorschlag meiner Tochter gerne an, ein Sammelsuriom unserer ausgemusterten Raritäten zusammen zu stellen und diese auf einem Flohmarkt anzubieten. Zum Teil hatten wir ja ziemlich neuwertige Dinge dabei, die wenigstens noch ein paar Euro einbringen sollten, zumindest so viel, dass damit die Standgebühren bezahlt sind.
Was der Eine nicht braucht, wird vom Anderen dringend gesucht
Gesagt, getan - wir packten unsere Autos randvoll und fuhren nach Straubing, wo vor einem Möbelhaus regelmäßig ein großer Flohmarkt stattfindet. Wir hatten noch nicht einmal unsere Waren aus dem Auto geräumt, schon hatte ich das erste Buch verkauft. Das machte Mut und begann sofort Spaß zu machen. Ich merkte, dass ein Flohmarkt nicht einfach ,,Krimskrams" ist , wie manche die dort offerierten Dinge nennen. Er ist vielmehr. Er ist ein Treffpunkt für Nostalgiker und der Kommunikation. Notorische Flohmarktgänger lieben es, über den Platz zu schlendern, jedoch von der Hoffnung beflügelt, einen "Schatz" unter dem Trödel zu entdecken, was ja immer mal wieder vorkommt.
Auch kann man in dem Durcheinander von Krügen, Gläsern, Kleinmöbel, Kleidern, Kinderspielzeug, Uhren, Büchern undsoweiter jede Menge Schnäppchen ergattern. Und selbst wenn ich und meine Tochter nicht das große Geld gemacht haben, war unsere Aktion eine sehr positive Erfahrung. Man kommt mit Menschen ins Gespräch und lernt sie kennen, egal ob freundlich oder nicht. Fazit: Wir werden wieder trödeln, denn einiges steht noch rum, für das wir keine Verwendung haben, aber andere vielleicht brauchen können. Flohmarkt ist einfach persönlicher als 123 im Internet verscherbelt.