Bayern, Heimat, Tradition, Brauchtum - gestern, heute, morgen
Altar zum Übungsplatz der Erziehung zum Glauben machen
In Zusammenhang mit den gestrigen Bundestagswahlen und dem vorangegangen politischen Geplänkel der Parteien um die Macht, das Sagen in unserem Land zu haben, ist mir folgendes Sprichwort in den Sinn gekommen: Der Mensch denkt und Gott lenkt.
Dennoch braucht auch er Verbündete und Vertreter, die als Multiplikatoren seine Botschaft in die Welt tragen, wie die Priester und seine Ministranten.
Letztgenannte betitelte Papst Franziskus im August 2015 im Rahmen der internationalen Ministrantenwallfahrt auf dem Petersplatz in Rom als Missionare. Danke für eure Bereitschaft, am Altar des Herrn zu dienen, indem ihr diesen Dienst als Übungsplatz der Erziehung zum Glauben und zur Liebe gegenüber eurem Nächsten macht. Danke daß auch ihr angefangen habt, dem Herrn zu antworten, wie es der Prophet Jesaja tat: Hier bin ich, sende mich. Das ganze Leben ändere sich, wenn man sich vertrauensvoll Gott überlasse, so der Papst unter anderem.
Ohne Ministranten wäre der Priester auf verlorenen Posten
In der Kirche und außerhalb pflegen Ministranten ihre Gemeinschaft
Den Ministrantendienst führt bis in 8. Jahrhundert zurück. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts durften dieses Amt nur Buben ausführen, die später auch Priester werden sollten. Sie wurden in Liturgie und Latein geschult, um sich darauf vorzubereiten. Erst 1947 wurde unter Papst Pius XI erstmals zwischen normalen Messdienern und Ministranten unterschieden, die sich auf dem Weg zum Priesterberuf befanden. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich der Ministrantendienst zu aeiner heutigen Form. Seit ungefähr 1970 dürfen auch Mädchen ministrieren.
Der Ministrantendienst hat viele positive Nebeneffekte
Der positive Nebeneffekt des Ministrantendienstes ist der, dass er sich nicht ausschließlich darauf beschränkt, dem Priester beim Gottesdienst zu assistieren. Freilich ist dies ihr Kerngeschäft, aber darüberhinaus stehen Aktivitäten auf dem Plan, die das Gemeinschafts-und Zugehörigkeitsgefühl außerhalb des Gotteshauses stärken, Bekanntschaften geknüpft werden und Freundschaften entstehen.
Auch betätigen sich die Minis kreativ. Es werden zum Beispiel Ostereier bemalt und Osterkerzen gebastelt und diese nach den Gottesdienstes an die Kirchgänger abgegeben. Gerne geben die Kirchgänger ihren Obolus, weil sie wissen, dass es für einen guten Zweck ist und auch der Minikasse gut tut, um wieder gemeinsame Unternehmungen finanzieren zu können.