Nachdem wir am Samstag, den 21. Oktober unsere Zwangspause wegen Radarinstandstetzung problemlos überstanden hatten und die MS Heidelberg wieder startklar war, ging es weiter Richtung Rüdesheim am Rhein. Dort angekommen machten wir uns umgehend auf den Weg, um die Weinstadt zu erkunden, die wortwörtlich in aller Munde ist. Dort steppt bei schönem Wetter der Bär, hat man uns gesagt. Auf einer Länge von 144 Metern herrscht hier Lebensfreude pur. Obwohl das Gässchen nur zwei Meter breit ist, frequentiert dieses im Jahr drei Millionen Menschen, um sich zu vergnügen. Wem der Wein zu sehr in den Kopf gestiegen oder in die Füße gekrochen ist, kann sich glücklich schätzen, wenn er sich im Vorfeld in einem Weinfaß des Hotel Lindenwirt einen Schlafplatz gesichert hat. Dort wo vormals 6000 Liter edler Tröpfchen gelagert wurden, findet man zwei 1,85 Meter lange Betten vor, die an den Fasswänden angebracht sind. Darüber gehen allerdings die Meinungen von Liebesgott Amor und Weingott Baccus ein wenig auseinander, wenn es um frisch verliebte Paare geht. Ein Trost: Händchenhalten von Bett zu Bett ist selbstverständlich möglich. Ob man nun im Rüdesheimer Katerloch oder bei der Hallgartener Jungfer nächtigt; die nötige Bettschwere wird man auf alle Fälle haben, um weinselig in Tiefschlaf zu versinken und von den schönen Erlebnissen in Rüdesheim zu träumen.