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Rüdesheimer Weinmajestäten feierten Rebenerntedank

Von Bayern nach Rhein, Main und Mosel unterwegs

Mariett I mit Gefolge traten aus der Jakobuskirche in Rüdesheim

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Die Weinmajestäten in Rüdesheim feiern in und vor der Jakobuskirche Erntedank

Ganz zufällig kamen wir im Rahmen unseres Stadtrundgangs in Rüdesheim in den Genuß, den Weinmajestäten zu begegnen.

 

Schon die ungewöhnliche und noch nie vorher gesehene Platanen-Umrahmung des Marktplatzes gegenüber der St. Jakobuskirche beeindruckte mich. Eigentlich sind es ja nur knorrige Baumstämme, aber sie sind irgendwie urig und passen zu dieser geschichtsträchtigen und liebenswerten Stadt.

Akurat als uns der Reiseleiter alles Wissenswerte über Rüdesheim mitteilte, öffnete sich die Pforte der gegenüberliegenden St. Jakobus-Kirche und die Weinkönigin Mariett I. sowie ihre Prinzessinnen Franziska, Mirabel, Anna-Lena und Dorothea samt Winzer in traditioneller Tracht traten heraus. Man feierte an diesem Sonntag, den 22. Oktober das Erntedankfest. Da hieß es schnell den Fotoapparat aus der Handtasche hervorkramen und einfach auf den Auslöser drücken. Diese Chance bekommt man schließlich nicht alle Tage.

Weinköniginnen gibt es in Deutschland bereits seit 1931

Während in Amerika Produktköniginnen schon seit dem 20. Jahrhundert gekürt werden, so hat sich dies für deutsche landwirtschaftliche Erzeugnisse erst seit Anfang des 21. Jahrhunderts etabliert. Weinköniginnen gibt es aber auch in Deutschland schon seit 1931 und Milchköniginnen seit 1985. Männer spielen als Marken-und Produktbotschafter kaum eine Rolle. Warum, entzieht sich meiner Kenntnis, zumal es auch hantigen bzw. herben Wein gibt.

Auf 3100 Hektar wird im Rheingau vorrangig die Rebsorte Riesling angebaut

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Der Rheingau und damit auch Rüdesheim ist bekannt für die Rebsorte Riesling

Der Rheingau, zu dem auch Rüdesheim gehört, ist eines von dreizehn Anbaugebieten für Qualitätswein in Deutschland. Insgesamt hat es 3100 Hektar, auf der überwiegend die Rebsorte Riesling angebaut wird.

Das Klima im Rheingau ist sehr mild. Es liegt im Regenschatten der bewaldeten Höhen des von Südwesten nach Nordosten ausgerichteten Rheingaugebirges. Die Wälder hemmen den Abfluss nächtlicher Kaltluft in die darunter gelegenen Weinberge. Weil der Rhein in Rüdesheim nach Westen verläuft, gibt es im Rheingau vorwiegend Südhänge, die einer starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.

Der Weinkaiser Probus regte in der Pfalz den Weinbau an

Die Geschichte des Weinbaus am Rhein geht bis in die Römerzeit zurück. Der Weinkaiser Probus (232-282) regte im heutigen Baden-Württemberg und in der Pfalz den Weinbau an, der sich aber nur auf das linke Rheinufer zu beschränken schien. Dies könnte an dem nahe gelegenen Limes gelegen haben, der nur wenige Kilometer nördlich durch den Taunus verlief. Während der Völkerwanderung geriet der Weinbau dann weitgehend in Vergessenheit. Erst Karl der Große brachte Mitte des 8. Jahrhunderts neue Impulse hierfür. Der Legende nach blickte er von seiner Pfalz in Ingelheim über den Rhein und bemerkte, dass der Schnee am Johannisberg früher schmolz als anderswo. Er ordnete deshalb an, hier Reben anzubauen. Von da an entwickelte sich der Weinanbau sehr positiv und der Weinhandel florierte. Nur in der Zeit der Reformation verfielen die bisher gewonnenen Erkenntnisse und hemmten die fruchtbare Entwicklung auf längere Zeit, bevor es wieder aufwärts ging.

 

In Rüdesheim feierte man am 22. Oktober nicht nur das Dankefest für eine gute Ernte, sondern auch die Tage des Federweissen. Nach der Eucharistiefeier und dem Fotoshooting mit den Weinmajestäten folgte ein festlicher Zug auf den Markt und der Fassanstich, umrahmt von Liedern und Gedichten seitens der Pfarrgemeinde. Danach ging es gebührend mit Musik und weinseeliger Stimmung zur Sache. Die Kinder kamen am Kinderkarussel auf ihre Kosten.

Den Abstecher durch das schöne und historische Rüdesheim bereuten wir nicht