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Ist das Ehrenamt nicht mehr ehrwürdig und dankenswert?

Bayern, Heimat, Tradition, Brauchtum - gestern, heute, morgen

Ehrenamtliche leisten im Verein oft viel für zu wenig Anerkennung

Ehrenamt
Oft wird das Ehrenamt als Selbstverständlichkeit angesehen, was es jedoch nicht ist

Als ich vor Kurzem die Heimatzeitung meines früheren Wohnortes durchgeblättert habe, fiel mir der Artikel über den größten Sozialverband Deutschlands ins Auge, der die außerordentlichen Neuwahlen des dortigen Ortsverbandes beschrieb. Natürlich verfolge ich auch in meinem neuen Wohnort Radldorf mit großem Interesse, was sich in Mamming und im Landkreis Dingolfing-Landau tut, zumal ich 20 Jahre meines Lebens dort verbracht habe. Beim durchlesen habe ich mit Bedauern festgestellt, dass zwei ,,Urgesteine" des örtlichen Verbandes aus persönlichen Gründen ausgeschieden sind, zumal sie kürzlich noch einen wunderschönen Ausflug in die Wildschönau für  geplant, bestens organisiert und durchgeführt haben. Wir waren dabei, denn mein Mann ist langjähriges Mitglied.

Ich weiß  aus meiner langjährigen Tätigkeit als Berichterstatterin meiner damaligen Heimatgemeinde, dass die beiden schon bald zwei Jahrzehnte ehrenamtlich tätig und auch in der Vorstandschaft waren (2. Vorstand und Kassier). Aus welchen Grund auch immer sie kürzlich ihr Amt niedergelegt haben, ist nicht von Belang. Es ist ihr gutes Recht. Man kann deshalb nicht in Abrede stellen, dass sie viel für den Verband und besonders auch für die Allgemeinheit getan haben. Dass sie in all den Jahren wertvolle Freizeit geopfert haben, die sie auch anders hätten verbringen können, dürfte sowohl der Orts-als auch der Kreisvorsitzenden bekannt sein.

DANKE zu sagen, für eine ehrenamtliche Funktion, ist Ehrensache

Dennoch dankte ihnen gemäß Zeitungsartikel die Sozialverbandsvorsitzende, nachdem sie kurz mitgeteilt hatte, dass die beiden Vorstandsmitglieder ihr Amt zur Verfügung gestellt haben, lediglich mit einem kurzen, pauschalen lapidaren Satz, um sich sogleich der weiteren Tagesordnung und den Neuwahlen zuzuwenden. Das fände ich, vorausgesetzt der korrekten Berichterstattung,  persönlich gelinde gesagt etwas schäbig.

Gerade die Führungskräfte dieses Zusammenschlusses sind es, die nicht müde werden, bei jeder sich bietenden Gelegenheit öffentlich zu betonen, dass man ohne ehrenamtliche Mitarbeiter die anfallenden Herausforderungen niemals stemmen könnte.

Gleichermaßen auch die Gemeindevertreter, die immer wieder an die Wichtigkeit des  Ehrenamtes appellieren. Die ehrenamtlichen Gemeindebürger seien die Stützen des Gemeinwesens, so ihr Credo. Auch sie glänzten mit Abwesenheit, was mir komisch vorkommt, zumal sonst immer der Bürgermeister oder einer seiner Stellvertreter da war. So habe ich es zumindest aus meiner Pressetätigkeit in Erinnerung. Ich kann mich deshalb der Vermutung nicht erwehren, dass man ,,versäumt" hat, einen Gemeindevertreter einzuladen.

Meine Meinung: Langjährige ehrenamtliche Mitstreiter so abzuspeisen ist keine rühmliche Geste, sondern zeugt von fehlender Führungskompetenz!!! "Danke" zu sagen. gebührt dem Anstand und ist ,,Ehrensache".