Bayern, Heimat, Tradition, Brauchtum - gestern, heute, morgen
Prominente Ehrengäste drücken enormen Stellenwert von Bäuerinnen aus
Anlässlich des Landfrauentages, der kürzlich, wie alljährlich vorher, im Landgasthof Apfelbeck in Mamming stattfand, habe ich am 18. Februar über den Ehrengast und Hauptredner Staatsminister Markus Söder geschrieben. Es war der letzte, bei dem ich als freiberufliche Mitarbeiterin des Dingolfinger-Anzeigers zugegen war.
Heuer sprach die erste stellvertretende Landesbäuerin und oberbayrische Bezirksbäuerin Christine Singer zum Thema Das ist Heimat..
Dass sie für ihre bayerische Heimat und vor allem für die Landwirtschaft brennt, war
dem diesjährigen Zeitungsbericht der Heimatzeitung zu entnehmen. Auch die diversen namhaften Persönlichkeiten in den Jahren vorher brachen in ihren Vorträgen eine Lanze für den Erhalt der Bauernhöfe und die ländlichen Strukturen.
Ehrengäste, wie Uschi Dämmrich Luttitz, überhäufen Landfrauen mit Lob
Landwirte produzieren gesunde Lebensmittel, trotz Schwierigkeiten
Auf der Internetseite des Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten heißt es: Auf knapp 50% der Landesfläche erzeugen Bayerns Landwirte hochwertige und gesunde Lebensmittel. Zusammen mit der Ernährungswirtschaft sind sie ein wichtiger Garant für einen vitalen ländlichen Raum. Dabei stehen Landwirte und Ernährungswirtschaft in einer globalisierten Welt mit weitgehendst liberalisierten Agrarmärkten vor großen Herausforderungen.
Auch Rosi Mittermaier begeisterte die rührige Landfrauenschar
Wachse oder weiche war und ist ein Leitsatz in der Landwirtschaft
In den vergangenen Jahrzehnten erlebte die Landwirtschaft in Bayern einen tiefgreifenden Strukturwandel. Moderne Maschinen machten es möglich, mit immer weniger Arbeitskräften zu produzieren. Doch auch der Kapitaleinsatz nahm spürbar zu. Europaweite Überproduktion und knallharter Wettbewerb auf den Agrarmärkten machte den Bauern zusätzlich zu schaffen. Klein-und Kleinstbetriebe verschwanden, die Zahl der Anwesen mit größerer Nutzfläche wuchs. So beschreibt der Bayerische Rundfunk die Entwicklung, die sich noch immer nach dem Prinzip Wachse oder weiche , fortzusetzen scheint. Was Agrarfabriken bereits verdrängt haben, ist unwiderbringlich verloren.
Mehrere Standbeine nötig, um auf eigenen Füßen zu stehen
Es hat sich viel verändert. Freilich war Landwirtschaft früher eine immense Schufterei. Auch die Frauen, um die es ja hauptsächlich am Landfrauentag geht, hatten damals ein hartes Leben. Außer den vielen Kindern, die sie gebaren und für deren Erziehung sie verantwortlich waren, hatten sie Familie und Haushalt unter einen Hut zu bringen Darüberhinaus arbeiteten sie noch im Stall und auf dem Feld mit. Gewiss war es körperlich sehr anstregend, aber die heutigen Landfrauen haben es nicht minder schwer. Sie müssen genauso vielseitig sein wie früher, nur auf eine andere Weise. Neben Kindererziehung und Haushalt gehen sie ihren erlernten Berufen nach, bringen sich in die Familienbetriebe ein und nehmen Einfluss in die Agrarpolitik.
Um die Existenz zu sichern, oder besser gesagt, "ein Auskommen mit dem Einkommen" zu haben, setzen landwirtschaftliche Betriebe auf Erwerbskombination.
Diversifizierung, Risikostreuung und Zusatzeinkommen sind wichtige Kriterien hierzu. Bäuerinnen sind nicht selten Unternehmerin, Gastgeberin und Vermarkterin in einem. Ein eigener Hofladen, ein professioneller Cateringservice oder Erlebnisbauernhof sind einige Modelle, um auf eigenen Beinen zu stehen.
Landesbäuerin und Referentin des vergangenen Landfrauentages Christine Singer ist es eine Herzensangelegenheit, den Wert der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und den verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren zu vermitteln. Die heranwachsende Generation müsse wissen, dass nichts im Supermarkt wächst und entsteht, sondern dass Lebensmittel wie zum Beispiel Milch, Eier und Fleisch aufwändig produziert werden müssen. Nur so könne man die Kinder und Jugendlichen, aber auch Erwachsene dafür sensibilisieren, dass Lebensmittel nicht achtlos weggeworfen werden sollen, während in anderen Ländern die Mittel zum Leben oft nicht mehr da oder nicht erschwinglich sind.