Bayern, Heimat, Tradition, Brauchtum - gestern, heute, morgen
Der Josefitag war früher ein gerne angenommener Bauernfeiertag
Der Josefitag am 19. März ist im Kirchenjahr der römisch katholischen Kirche ein Hochfest, das dem Heiligen Josef gewidmet ist.
Josef von Nazaret ist im Neuen Testament der Bräutigam Marias, die Mutter Gottes. Der Ziehvater oder Nährvater Jesu sei Zimmermann gewesen, heißt es.
Der Josefitag wurde/wird, wie in Bayern, auch in der Schweiz und Österreich gefeiert. Im Freistaat war er bis 1921 ein offizieller Feiertag. Als kirchlicher Feiertag hatte der Josefstag bis 1969 Bestand, war sogar als arbeitsfreier Feiertag staatlich geschützt.
In den bayrischen Taufregistern war der Name Josef oder Josefa sehr häufig zu finden. Das war auch in meiner Jugend noch der Fall. Ich bin auf dem Land mit dem Spruch aufgewachsen: "Bei uns hoaßt a jeda Sepp (Abwandlung von Joseph), bis auf'n Hans, der hoaßt Michi". Sepp hieß auch mein erster Mann, der aus einem "Bauernsacherl" stammte, wie man zu einem kleinen landwirtschaftlichen Anwesen sagt. Schon sein Vater und auch der Mann seiner Schwester hieß Sepp. Genauso unser Sohn, der aber nicht "Josef" sondern ,,Joseph" getauft wurde.
Der fragte mich kürzlich nach dem Grund, warum wir nicht einen anderen Namen für ihn ausgesucht haben. In der Tat war es in den 80er-Jahren schon eine Ausnahme, Buben so zu nennen. Da gehörten Christian, Michael und Sebastian zu den beliebtesten männlichen Vornamen, genauso wie Julia, Katrin und Stefanie zu den häufigsten weiblichen Vornamen. Aber er hat es mir nicht übel genommen. Obwohl er inzwischen das Alter von 38 Jahren erreicht hat, ist es beim ,,Seppi" geblieben. Sowohl bei mir, als auch seinen Schwestern Carina und Tanja, genauso bei der übrigen Familie wird er es immer bleiben. Er ist seit über acht Jahren Vater einer Tochter. Unlängst verriet er mir, dass es, gesetzt den Fall, es wäre ein Junge gewesen, er Josef bzw. Joseph geheißen hätte. Das hat mich total gefreut, denn ich denke, dass dieser traditionelle Vorname Joseph Simon (Taufname) besser nach Bayern passt, wie Kai-Uwe oder Jens-Karsten, die ich nicht verunglimpfen möchte, aber meines Erachtens besser in den Norden Deutschlands passen.
Josefivereine, Josefikapellen und mehrere Huldigungen für den Patron
In Ehren gehalten wird der Heilige Josef besonders in meiner vormaligen Heimatgemeinde Mamming/Landkreis Dingolfing-Landau. Seit 2010 gibt es einen "Josefiverein", deren rund 60 Mitglieder in regelmäßigen Abständen zum ,,Josefistammtisch" zusammen kommen. Bald nach der Gründung reifte der Gedanke, ihren Namenspatron eine kleine Kapelle zu widmen. Nachdem man einen geeigneten Standort an einer idyllisch gelegenen Lage am Ortsteil Kelleräcker gefunden hatte, dauerte es zwei Jahre bis zur Grundsteinlegung und ein Jahr später war der Rohbau fertig. Am 4. August 2013 wurde sie schließlich mit einem gebührenden Festakt ihrer Bestimmung übergeben. Zum einen ist sie ein Symbol der in Bayern noch immer hochgehaltenen Verehrung des Hl. Josef, zum anderen ist sie ein Ort der Stille, der inneren Einkehr und des Innehaltens. Das von einigen Idealisten ehrenamtlich in vielen Stunden in der Freizeit erstellte Kleinod ist ein optisches Schmuckstück geworden. Dies wurde vom Herrgott bei der Einweihungsfeier mit herrlichem Sonnenschein belohnt. Nach der Segnungsfeier der neuen Josefistatue in der Pfarrkirche St. Margareta, die von Pfarrer Joseph Santhappan zelebriert wurde, trug man diese in einer Prozession, angeführt von den Reisbacher Musikanten, durch Mamming zur neuerbauten Kapelle, um mit der Bevölkerung samt Ehrengäste- darunter auch der vormalige Pfarrer Alfred Wölfl - dieses Ereignis zu feiern. Viele haben zum Gelingen mit berührenden Reden, sowie Gesang und Musik beigetragen.
Bayern braucht sich seiner Wurzeln und Werte nicht zu schämen
"Es war ein Glückstag ganz gewiss, als dieses Kirchlein hier entstanden ist" so brachten die Mamminger Sängerfreunde dieses Ereignis auf den Punkt. Besonders stolz sei er, so der Sprecher des Josefi-Vereins Josef Sedlmeier, dass in der neuen Josefikapelle in Mamming eine Urkunde des Vatikans mit dem Segen des bayerischen Papstes Benedikt XVI. hängt. Man wolle der Jugend und den nachfolgenden Generationen Zeichen dafür setzen, dass man sich für seine christlichen und bayerischen Wurzeln nicht zu schämen brauche, sondern vielmehr stolz darauf sein solle.
www.Kriwuskrawus.de wünscht allen die Josef, Joseph, Sepp, Seppi, Josefa, Josefine, Bepp, Beppo, Pepe, Guiseppe, Jussuf und wie auch immer abgewandelt, heißen:
Alles Gute zum Namenstag!!!
Lasst euch feiern!!!