Von Bayern nach Russland - Reise-Erlebnis mit markanten Highlights
Die Welt ist zu schön, um nur an einem Ort zu bleiben
Kaum hat das neue Jahr 2019 begonnen, flattern täglich neue Reiseprospekte ins Haus. Wie zum Beispiel vom selben Anbieter, mit dem wir schon im Herbst 2014 Russland besucht hatten. Als ich die Broschüre durchblätterte, kamen sofort die Erinnerungen, als wir mit dem Schiff markante Sehenswürdigkeiten ansteuerten, die dieses Land der Superlative so interessant und anziehend machen. Russland hat natürlich eine sehr lange Geschichte und reiche Kultur aufzuweisen, diese zu erkunden, es viel länger Zeit bräuchte, als wir sie bei unserem Kurztrip zur Verfügung hatten. Dennoch haben wir das, was wir in den paar Tagen an Eindrücken sammeln konnten, in unseren Köpfen abgespeichert. Während sonstige Dinge, wie Möbel, Autos, Klamotten ihren Wert verlieren, sobald man sie zuhause hat, ist das Geld für eine derartige Reise gut angelegt. Reisen ist so gesehen das beste Investment. Wenn man einmal nicht mehr in der Lage ist, zu verreisen, bleiben einem nur noch die Erinnerungen an das Gesehene und Erlebte. Niemand kann einem diese nehmen und davon zehrt man, wenn es einem mal nicht so gut geht. Wenn jetzt im Fernsehen von Reisezielen berichtet wird, wo wir in den letzten Jahren waren, kann ich sagen, da war ich schon und habe es mit eigenen Augen gesehen. Vom Hören und Sagen erfährt man oft auch Negatives über ein Land, was dann in Wahrheit gar nicht so ist. Aber auch positive Beschreibungen entsprechen nicht immer der Wirklichkeit.
Wie heißt es so schön: "Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen" Eine Reise hält immer Überraschungen parat, sowohl schöne als auch welche, auf die man gut und gerne verzichten könnte. Reisen ist Abenteuer und Neugier. Eigenschaften die dem Mensch von Natur aus eigen sind. Kurz: Die Welt ist zu groß und zu schön, um nur an einem Ort zu bleiben.
Auf Russlands Gewässern zum kulturellen Zentrum Russlands geschippert
Ich habe ja in den vorigen Blog-Berichten bereits von der Russland-Reise berichtet, die wir mit der MS Tschitscherin von Moskau aus starteten. Wir schipperten auf dem Moskau-Kanal, wie auch auf der Wolga entlang, überquerten den Rybinsker-Stausee und gelangten schließlich an das Wolga-Baltische-Kanalsystem und den Onegasee Leider mussten wir nach Mandrogi die Insel Kischi, auf dem sich ein Ensemble von Kirchen in Holzbauweise befinden, witterungsbedingt auslassen. Achtzig Gebäude legen dort Zeugnis ab über die karelische Holzbaukunst. Stattdessen ging es weiter auf dem Fluss Swir, der zur Oblast Leningrad in Nordwestrussland gehört. Wir näherten uns allmählich, nachdem wir den Ladogasee passiert hatten, der Hafenstadt St. Petersburg, die über zweihundert Jahre Hauptstadt des russischen Zarenreichs war. Diese Stadt ist nach wie vor das kulturelle Zentrum Russlands.
St. Petersburg hat viele bunte und schöne Facetten
Eine vom Zaren persönlich entworfene Festung auf der Haseninsel
Das Herz dieser geschichtsträchtigen Stadt ist die Peter-und Pauls-Festung
die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Im Mai 1703 war deren Grundsteinlegung für die zunächst aus Lehm und Holz erbaute Anlage. Sie diente damals militärischen Zwecken und war zur Verteidigung gegen die Schweden gedacht. Doch bald wurde sie von Zwangsarbeitern aus Stein nachgebaut, obgleich der militärischen Aufgaben bald danach entfielen. Der nordische Krieg war beendet.
Von 1720 bis 1917 wurde die Festung als Gefängnis für politische Gefängnis genutzt. Einer der berühmtesten Häftlinge war der 27-jährige Fjodor M. Dostojewski, der bald darauf zum Tode verurteilt wurde.Auf Russlands Gewässern zum kulturellen Zentrum Russlands geschippert
Peter-und Paul-Kathedrale und vieles, was St. Petersburg ausmacht
Das Highlight der Peter-und Paul-Festung ist die Peter-Paul-Kathedrale , die sich auf der Haseninsel des Flusses Newa befindet. Die älteste Kathedrale der Stadt St. Petersburg wurde vom italienischen Architekten Domenico Trezzini nach 21 Jahren Bauzeit im Jahr 1733 fertiggestellt. Schon durch ihren typisch holländisch frühbarocken Stil fällt sie sofort ins Auge. Wegen ihrer langen Turmspitze ist sie zu einem Wahrzeichen geworden. Immerhin beträgt die Gesamthöhe des Glockenturms 122,5 Meter. Der fliegende Engel mit seinem sieben Meter hohen Kreuz in der Hand - eine Wetterfahne - krönt die vergoldete Turmspitze. Die Peter-Paul-Kathedrale gehörte lange Zeit zu den höchsten Gebäuden Russlands.
Keinesfalls versäumen sollte man, einen Blick in das Innere der Kirche zu werfen. Peter der Große und die meisten seiner Nachfolger sind hier beigesetzt. Am 17. Juli 1998, also 80 Jahre nach ihrer Hinrichtung in Jekatarinburg, wurden auch die Gebeine von Zar Nikolaus II und seiner Gattin Alexandra, von dreien ihrer Töchter, dem Arzt der Familie und drei Hausangestellten hierher überführt. Sie ruhen in der Katharinen-Kapelle.
Man hätte sich locker einen Tag dort aufhalten können, um alles in Augenschein nehmen zu können, was die Peter-und Paul-Festung zu bieten hat. Aber wir wollten ja auch sonst noch etwas mitbekommen von Sankt Petersburg, der russischen Stadt an der Newa, die zu den architektonisch schönsten Städten Europas zählt und für fünf Millionen Einwohnern Heimat ist. Bei der Stadtrundfahrt konnten wir uns von ihrer Attraktivität und Schönheit überzeugen.
Als wir wieder auf dem Schiff ankamen, wartete die Crew schon mit dem Abendessen auf uns. Und - Ta,ta,ta,ta - der Chef persönlich und ein paar hübsche Mädchen brachten meinem Mann eine Torte, bespickt mit Wunderkerzen. Eine schöne Geste anlässlich seines 63.ten Geburtstag, den wir gemeinsam mit einem Konzert-beziehungsweise Ballettabend abschlossen.