Von Bayern nach Skandinavien - Reise-Erlebnis mit markanten Highlights Teil 1
Einzigartige Landschaften, malerische Fjorde und urigwilde Natur
Nachdem ich mit meinen Ex-Mann Josef schon viel herumgereist bin, jedoch immer nur in südliche Gefilden, war ich meinem jetzigen Mann Xaver sehr dankbar, dass er vor sieben Jahren eine 12-tägige Erlebnis-Reise mit Bus und Schiff durch Skandinavien heraus gesucht hatte. Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen - diese Länder waren schon immer mein Traum, zumal ich als Rothaarige sowieso nicht zu viel Sonne vertrage. Los ging es in aller Herrgottsfrühe am Mittwoch, den 16. Juli 2014. als wir in Landau an der Isar in unseren Reisebus einstiegen. Zusammen mit allen anderen Nordlandfahrern waren wir gespannt, was uns erwartete. Wir hatten ungefähr 800 Kilometer vor uns, um unser erstes Etappenziel Hamburg-Billstedt zu erreichen, wo man uns im Hotel "Panorama" zur Übernachtung erwartete. Für die tolle und interessante Hansestadt blieb uns leider keine Zeit und wir hätten auch kein Elan mehr dafür gehabt.. Nachdem wir noch nur ein wenig gegessen und ein paar Schluck getrunken hatten, sanken wir todmüde in die Betten. Ausgeschlafen brach unsere Reisegruppe am nächsten Tag nach einem ausgiebigen Frühstück auf, um neue Eindrücke zu sammeln.
Gut eineinhalb Stunden war es mit dem Bus nach Puttgarden, um von dort weiter mit der Fähre ins dänische Rodby, Falster und Köge überzusetzen. Von dort hatten wir noch 40 Kilometer mit dem Bus zu fahren, um Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen und seine bekanntesten Sehenswürdigkeiten ein wenig kennenzulernen. Zu einem der schönsten Highlights gehört das imposante Schloss Amalienborg, das sich im Besitz der dänischen Königsfamilie befindet und von Königin Margrethe II als Staatsresidenz genutzt wird. Für das gemeine Volk hingegen hat man bereits im Jahr 1843 inmitten der Stadt einen Vergnügungspark namens "Tivoli" errichtet. Es sollte nicht so viel über Politik nachgedacht werden und somit der Ablenkung dienen. Der zweitälteste seiner Art hat bis heute seinen Reiz noch nicht verloren und wird seit jeher von Besuchern aus der ganzen Welt besucht. Beim Schlendern an der Uferpromenade trafen wir auf die "Kleine Meerjungfrau". Die 125 cm große Bronzestatue weist auf das gleichnamige Märchen des bekannten dänischen Autor Hans Christian Anders hin, das von einer unglücklichen Meerjungfrau erzählt, die an Land leben möchte.
Wir hätten noch viel mehr Zeit gebraucht, um alles schöne und sehenswerte dieser liebenswürdigen dänischen Stadt kennen zu lernen. Doch die Zeit drängte und wir mussten uns allmählich zur Fährüberfahrt nach Helsingborg in Schweden sammeln. Schließlich hatten wir noch ein beträchtliche Busfahrt nach Smaland zurückzulegen, um zum gebuchten Hotel zu gelangen und das Nachtlager zu beziehen.
Schloss Amalienborg und Vergnügungspark Tivoli in Kopenhagen
Stippvisite in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen
Servus Kleine Meerjungfrau und Hafenstadt Kopenhagen Auf geht's nach Schweden
Ein junger Erfinder machte mit Allzweckmöbel Schweden weltbekannt
Die schwedische Provinz Smaland befindet sich ungefähr 150 Kilometer östlich von Göteborg, die den zweitgrößten See Schwedens aufzuweisen hat. Dementsprechend ist das touristische Interesse an dem relativ kleinen, dort befindlichen Städtchen Jönköping. Es fiel mir auf, dass relativ viele Städte und Ortschaften auf die Endung "köping" endeten, was soviel wie "Marktgemeinde" bedeutet. In der Tat folgten noch Linköping, Norrköping, Nyköping, bis wir die Hauptstadt Schwedens Stockholm erreichten. Interessant und amüsant fand ich während unserer Fahrt die Erklärungen der österreichischen Reiseleiterin Marlene Possnitz , die mit ihrem typisch sympathischen Wiener Schmäh die jeweiligen Gegebenheiten in ein möglichst positives und interessantes Licht rückte. So zum Beispiel die Geschichte des schwedischen Einrichtungshauses IKEA, das im vorgenannten Smaland seinen Ursprung hat. Es war historisch gesehen die ärmste Region Schwedens. Durch die karge Natur mussten die Einwohner notgedrungen sparsam und einfallsreich sein. Unternehmergeist war gefragt und die bewies Ingvar Kamprad, als er 1926 im jugendlichen Alter von 17 Jahren IKEA gründete. Der Firmenname ist eine Zusammensetzung seiner Initialen, seines Hofs und des Dorfes, aus dem der stammt. Noch heute ist es die Unternehmenszentrale von IKEA. Von dort aus werden die Sortimentsgestaltung, Qualitätskontrolle und die Katalogproduktion für die Einrichtungshäuser auf der ganzen Welt gesteuert. IKEA leitet sich aus "Ingvar Kamprad Elmtaryd Agunnryd" ab. Was einst in einem Schuppen des elterlichen Hofes begann, mutierte bis heute zum weltweit gefragtesten Möbelhaus, insbesondere für junge Leute. Die Einrichtungsgegenstände sind zweckmäßig, müssen allerdings selbst abgeholt und zusammengebaut werden Diejenigen, die über einen schmalen Geldbeutel verfügen, nehmen dies billigend in Kauf. Die Möbel treffen darüber hinaus meist den Geschmack der jüngeren Generation.
Selbstverständlich mussten wir bei der Ankunft in Stockholm einen Blick auf das imposante Stockholmer Schloss (Kungliga Slottet) werfen, das sich auf der Insel Stadsholmen in der Altstadt befindet. Obwohl die Königlichen Hoheiten Carl XVI. Gustaf und seine deutsche Gemahlin Silvia samt Kinder und Gefolge hier nicht residieren, hatte es doch etwas Erhabenes an sich. Leider ist eine Stippvisite viel zu kurz, um sich ein umfassendes Bild von so einer schönen Stadt wie Stockholm zu verschaffen und es im Gedächtnis zu registrieren. Was blieb, sind imposante, unvergessliche Erinnerungsfetzen und viele Fotos, die diese Reise wieder aufleben lassen. Müde und mit der nötigen Bettschwere gingen wir an Bord der MS Galaxy, um die nächtliche Überfahrt nach Finnland, genauer deren fünftgrößten Stadt Turku anzutreten. Sie hat eine wortwörtlich "wechselhafte" Geschichte, weil sie mal zu Schweden, dann doch wieder zu Finnland gehörte. Archäologische Funde beweisen, dass dieses Gebiet schon zur Steinzeit besiedelt war und dort reger Handel betrieben wurde. Aus Zeitmangel verblieb leider wenig Gelegenheit, sich den dortigen Sehenswürdigkeiten von Turku intensiv zu widmen. Als herausragendes Merkmal blieb mir die imposante Burg in Erinnerung, die von den Schweden an der Mündung des Flusses Aurajoki am Ende des 13. Jahrhunderts errichtet wurde. Sie ist eine der größten erhaltenen mittelalterlichen Burganlagen Finnlands.
Marktbesuch in Oulu, der nördlichsten Großstadt der Europäischen Union
Der fünfte Tag unserer Skandinavien-Rundreise brachte uns zumindest der Überschreitung des Polarkreises schon etwas näher. Oulu - die größte Stadt Nordfinnlands, fünftgrößte Stadt Finnlands und die nördlichste Großstadt der Europäischen Union stand auf dem Plan. Der Stadtname kommt aus der samischen Sprache und bedeutet soviel wie "Hochwasser" oder "Fließendes Wasser" und wurde am 8. April 1605 von König Karl IX von Schweden gegründet. Wie es auf solchen durchgetakteten Reisen ist, hatten wir nur eine begrenzte Aufenthaltsdauer und nicht die Zeit, die wir gebraucht hätten, um die Stadt näher zu erkunden. Auch forderte Hunger und Durst seinen Tribut und so kam uns der Marktplatz mit vielen Ständen kulinarischer Genüsse gerade recht. Nicht zu übersehen war die über zwei Meter große Bronze-Statue eines uniformierten Schutz-Polizisten, dem Wahrzeichen von Oulu. Finnisch Lappland hatte aber rund 200 Kilometer weiter noch weitere Attraktionen zu bieten. Eine davon war der Besuch des Nikolaus und die Überschreitung des nördlichen Polarkreises in Lapplands Hauptstadt Rovaniemi. Sie wird auch als Tor in die Arktis bezeichnet. Meine Enkel werden nicht schlecht gestaunt haben, als sie Post vom Weihnachtsmann bekommen haben. Denn "Santa Claus Village" in Rovaniemi ist nicht nur die Heimat von Santa Claus (Joulupukki), sondern er hat dort ein eigenes Postamt, von dort er mit Kindern aus aller Welt in Korrespondenz tritt. Nach einer persönlichen Audienz ließ er sich sogar als Beweis seiner Existenz mit unserer Reisegruppe ablichten. Auch die Zeremonie, die bei Reisegruppen unbedingt dazu gehört, wenn man den Polarkreis , der auf der Breite von 66*32'85" nördlich des Äquators verläuft, überschreitet, bleibt unvergesslich im Gedächtnis haften. Er bezeichnet die südlichste Breite, auf der die Sonne 24 Stunden über dem Horizont bleiben kann. Wir konnten es nicht fassen, dass wir noch nach 23 Uhr von unserem Hotel aus einen Spaziergang bei Tageslicht unternehmen konnten. Dieses Naturphänomen ist als die "Mitternachtssonne" im Sommer und als "Polarnacht" im Winter bekannt.